Das Leuchten im natürlich gewachsenen Kristall und das geschliffene Glas

Den Start in das erste AKT-Wochenende machten am Samstagvormittag vier Ausnahmekünstlerinnen, deren Ausstellung „Das Leuchten im natürlich gewachsenen Kristall und das geschliffene Glas“ in den Räumen der Goldschmiedin Ingrid Wriedt eröffnet wurde. Die Schmuckkünstlerin ist eine der an dieser Ausstellung beteiligten Personen. Neben ihr sind Gabriele Küstner (Glaskünstlerin, Göttingen), Freia Schulze (Glaskünstlerin, Lübeck) und Heike Cimander (u.a. Druckgrafik-Künstlerin, Stockhausen) beteiligt. Die Gäste der Vernissage zeigten sich sehr beeindruckt von der Vielfalt der gezeigten Arbeiten, die dennoch im – wenn auch spannungsgeladenen – Dialog zu stehen scheinen. Die Einführung in die Schau gab Dr. Walter Windisch-Laube, langjähriger Weggefährte der Goldschmiedemeisterin Wriedt. Er attestierte derselben „immer neu entfachte Begeisterung für das, was Natur ihr und anderen an Inspiration zu geben vermag.“ So zeigt die Goldschmiedin neben anderen auch Werke, die den Basalt, Urgestein des Vogelsberges, mit Edelmetall und Edelsteinen in Szene setzen und aus dem Material für Straßenpflaster Schmuck werden lassen.

Besonders ins Auge fallen in der Ausstellung auch die Glaskunstwerke in Wabentechnik der Künstlerin Gabriele Küstner aus Göttingen. Regenbogenfarben schillern in vielen der gläsernen Objekte, deren hohe Komplexität ihrer Fertigung dem reinen Betrachter eher erahnbar als durchschaubar wird.

Eine andere Spielart zeigt Heike Cimander aus Stockhausen, auf deren Druckgrafiken sich Spannungen zwischen den Abstracta Punkt, Linie, Fläche mit pflanzlich Floralem und Gestischem verschränken und in Farb-Dialogen finden, wie der Redner ausführte.

Die Glasarbeiten der Lübecker Künstlerin Freia Schulze runden die überaus gelungenen Auswahl an Exponaten ab. Bei genauer Betrachtung werden hier Zeit, Geduld und Akribie erfahrbar, auch im ganz wörtlichen Sinne, beim Nachfahren des Gravierten mit tastenden Fingern, wie Windisch-Laube vorschlug.

Zu entdecken gibt es im Atelier WerkArt, das mit dieser Ausstellung auch sein dreißigjähriges Bestehen feiert, alte Kulturtechniken, Kunstfertigkeiten, künstlerische Handwerksverfahren, die sich aus der schnellen industriellen Fertigung hervorheben.

(Foto: Eckmar Walden)

Vernissage zur Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Ingrid Wriedt (Schmuckkünstlerin, Alsfeld), Gabriele Küstner (Glaskünstlerin, Göttingen), Freia Schulze (Glaskünstlerin, Lübeck) und Heike Cimander (u.a. Druckgrafik-Künstlerin, Stockhausen) — 30 Jahre WerkArt.

Samstag, 20. Mai, 10 Uhr, WerkArt-Atelier, Jahnstraße 2
Die Öffnungszeiten der Ausstellung:
Sa 20.5. und So 21.5., je 10-14; Di 23.5. bis Do 25.5., je 15-18; Sa 27.5. und So 28.5., je 10-14 Uhr
Veranstalterin: Ingrid Wriedt
Eintritt frei