Ausstellung jüdischer Künstler

Im Haus Speier wurde am Nachmittag die Ausstellung mit Selbstportraits jüdischer Künstlerinnen und Künstler eröffnet. Kuratiert und bereitgestellt von Konrad Rüssel, wurde sie von dem Kunstpädagogen Volker Zähme vorgestellt. Musikalisch umrahmten Marina und Wladimir Pletner die Vernissage.


Eine Ausstellung mit Werken jüdischer Künstler im Haus Speier

Ausgestellt werden Selbstportraits jüdischer Maler und Malerinnen, die während der Nazizeit verfemt, verfolgt und teilweise ermordet wurden. Zu sehen sind professionell angefertigte Reproduktionen, die mit einer Legende zu Lebenslauf und Werk der Künstler und Künstlerinnen versehen sind.

Insgesamt werden zwölf Portraits im oberen Raum des Hauses Speier ausgestellt.
Die Gruppe derjenigen Künstler, die sich durch Emigration vor der Verfolgung retten
konnten, wird repräsentiert durch Lotte Laserstein, Jakob Nussbaum aus Rhina bei Hünfeld, Jakob Steinhardt, Jacob Pins aus Höxter und Ludwig Meidner aus Schlesien.
Das Besondere an Jacob Pins ist, dass er seinen Nachlass aus Jerusalem der Stadt Höxter vermachte, die ihm ein eigenes Museum herrichtete. Und Ludwig Meidner ist der Einzige, der nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehrte und in Darmstadt seinen Lebensabend verbrachte.
Tragisch ist das Schicksal von Felix Nussbaum, Felka Platek, Otto Freundlich und Charlotte Salomon. Sie allesamt wurden in Konzentrationslager deportiert und dort
ermordet. Ihre Selbstbildnisse berühren besonders, speziell das von Felix Nussbaum mit dem Judenstern auf dem Gefängnishof. Die aus der Hamburger Kunsthalle bekannte
Anita Rée nahm sich 1933 verzweifelt das Leben und Julie Wolf-Thorn starb als fast
81-jährige in Theresienstadt vor Entkräftung.

Eine Sonderstellung in der Ausstellung nehmen die Zeichnungen des Willingshäuser
Zeichners Wilhelm Thielmann mit Bildern aus der Kasseler Synagoge ein, die er um 1900
anfertigte. Sie faszinieren durch ihre gekonnte Darstellung besonders der gottesdienstlichen Handlungen in der Kleidung um die Jahrhundertwende.

Eine Einführung anlässlich der Vernissage gibt Volker Zähme, Kunstlehrer an der Albert-Schweitzer- Schule in Alsfeld. Die musikalische Umrahmung der Vernissage übernehmen
Wladimir Pletner (Violine) und Marina Pletner (Piano) mit Musikstücken jüdischer Komponisten.

Die Ausstellung ist bis zum 29. September jeden Tag von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Datum: 21. September, 15 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.9. bis 29.9
Ort: Haus Speier, Angenrod, Leuseler Str. 3
Veranstalter: Alsfelder Kulturtage e.V.